im Atelier der Familie Pachsteffl aus Hof.

Workshop Airbrush auf Motorradtank

Auf den folgenden Seiten seht Ihr den Aufbau eines Airbrushbildes in einzelnen Schritten, angefangen von der Vorbereitung der Oberfläche, bis zu den Glanzlichtern.


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Nach der Grundlackierung

Endergebnis

Schritt 1: Vorbereitung der Oberfläche

Der Motorradtank wurde neu lackiert und mit Schleifpad leicht angeschliffen, anschließend mit Verdünnung entfettet. Die Vorzeichnung wurde inzwischen der Tankgröße angespasst und auf die Maskierfolie übertragen.

Schritt 2: Maskieren

Auf die gereinigte Oberfläche wird ein Maskierfilm aufgelegt, auf dem sich die Vorzeichnung befindet. Als erstes werden die Ränder des Motivs mit einem Skalpell ausgeschnitten; dabei nicht zu fest aufdrücken, damit der Lack nicht angekratzt wird. Die Bereiche, die als erstes gestaltet werden sollen, werden demaskiert.

Schritt 3: Ränder spritzen

Natürlich wurde auch der restliche Tank abgeklebt, damit der Sprühnebel die Oberfläche nicht verunreinigt.
Die Ränder des Motivs wurden deckend (opak) weiß unterlegt. Anschließend mit Ocker/Indischgelb, Cyanblau und Umbra Farbreflexe aufgebracht. Die Schatten der aufgebogenen Matallstreifen (so soll es später aussehen) wurden mittels Kurvenlineal in Schwarz/Umbra angelegt. Durch das Abarbeiten der Farben von hell nach dunkel spart man sich die Zwischenreinigungen des "Luftpinsels".

Schritt 4: Erneutes Maskieren

Die soweit fertiggestellten Ränder werden vorsichtig mit den ausgeschnittenen Teilen wieder abgedeckt. Wenn dabei kleine Fugen entstehen ist das kein Nachteil, denn dort landen dann Farben aus dem Bildinnern, was das "Aufplatzen" noch unterstreicht. Anschließend wird der Bildinneraum freigelegt und nochmals mit Verdünnung gereinigt, bevor auch hier mit Weiß (opak) grundiert wird.

Schritt 5: Fläche grundieren

Ohne die gleichmäßige Grundierung kommen die Farben auf dem violetten Lack nicht zur Geltung. Die folgenden Schritte werden nämlich mit transparenten Farben ausgeführt.

Schritt 6: Innenfläche maskieren, schneiden

Die abgelöste Folie wird auf die eben grundierte Fläche wieder aufgelegt. Um die Figur in der Mitte dürfen sich keine Falten oder Luftblasen befinden, was bei der gewölbten Oberfläche nicht immer leicht ist.
Liegt die Maskierfolie gut an, werden alle Linien geschnitten, denn später kann man manche Linien nicht mehr so gut erkennen.

Schritt 7: Der Körper

Als nächstes werden die schwarzen Haare des fallenden Engels demaskiert und gespritzt. Danach wird der Körper freigelegt. Ein Hauch Indischgelb, Echtorange und stark verdünnte Sepia geben den Hautton. Mit Sepia und verdünntem Schwarz wird der Körper modelliert und die Muskelpartien freihändig herausgearbeitet.
Die Haarpartie muss nicht abgedeckt sein, denn auf Schwarz verschwinden die transparenten Farben.

Schritt 8: Flügel freilegen

Der Körper ist nun wieder abgedeckt, bevor die Flügel mit einem Hauch verdünntem Ocker überzogen werden.

Schritt 9: Flügel ausarbeiten

Für die Form der Federn und den oberen Rand werden Papiermasken zu Hilfe genommen. Die restlichen Linien und Bögen wurden freihändig mit verdünnter Sepia und Umbra gespritzt.
Der rechte Flügel ist schon wieder mit Folie abgedeckt, der linke liegt noch frei.

Schritt 10: Engel abdecken

Körper und Flügel des Engels sind nun wieder abgedeckt. Nachdem der Hintergrund dunkler werden soll, muss darauf geachtet werden, daß die Folie gut anliegt, damit keine störende Farbe auf die bereits fertige Figur gelangt.

Schritt 11: Landschaft und Himmel

Landschaft und Himmel werden in den Farben Ocker, Indischgelb, Caput mortuum, Sepia und Schwarz gespritzt. Um die Figur im Vordergrund zu betonen, wird das Zentrum etwas dunkler gehalten. Die Landschaft wird mit Masken aus gerissenem Karton oder Küchenkrepp modelliert.
Zum Schluß werden mit weiß (deckend) ein wenig Nebelschwaden angedeutet und wieder alles mit Folie abgedeckt.

Schritt 12: Hintergrund freilegen

Ein spannender Moment: Nun zeigt sich, ob der Hintergrund durch Sprühnebel "versaut" ist. Die endgültige Form des Motivs läßt sich schon erahnen.
Nachdem die Maskierfolie nun nicht mehr optimal hält, muss mit Klebestreifen nachgeholfen werden. Wenn es nicht mehr anders geht, hilft nur noch eine neue Folie. Das Ausschneiden ist dann aber umso schwieriger, da man auf dem fertigen Bild schneiden muss und die frische Farbe leicht verletzt.

Schritt 13: Tankfläche gestalten

Die Tankfläche soll mit einem "Netz" überzogen werden. Wegen der Metallteilchen in der grünen Metallicfarbe habe ich eine größere Düse verwendet, auch wenn die Striche dann etwas ausfransen.

Schritt 13: Tankfläche gestalten

Bei den Linien, die das abgedeckte Motiv berühren sollte man vorsichtig sein, daß die Farbe nicht unter die Folie gelangt, denn dort hat sie nichts verloren und zerstört die räumliche Wirkung.

Schritt 14: Schatten

Der Hintergrund ist nun fertig. Damit die aufgebogenen Metallstreifen plastischer wirken, sollen Sie auf den Tank einen Schatten werfen. In Tiefviolett und Schwarz werden sie teilweise freihändig angelegt. Dort, wo ein scharfe Schattenlinie benötigt wird, nimmt man ein Kurvenlineal zu Hilfe.

Schritt 15: Metallspiegelungen

Nun fällt der Vorhang, das Motiv liegt frei:
Dort wo der aufgebogene Metallrand an das innere Bild angrenzt, mussten noch die Farben vertieft werden. Etwas Ocker und Caput mortuum erwecken den Eindruck, daß sich auf den Metallstreifen die Farben der Landschaft spiegeln.

Schritt 15: Glanzlichter

Mit einem feinen Pinsel werden Risse im Metall mit Schwarz betont, einige Metallränder in weiß nachgezogen. Mittels einer Kreuzschlitzmaske werden die Sterne der Glanzlichter angelegt und im Zentrum mit einem weißen Punkt hervorgehoben.

Schritt 15: Fertig!

Mit verdünnter Farbe erhalten auch die Flügel des Engels noch einen Hauch Weiß, nachdem sie mir etwas zu dunkel erschienen.
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Ich dachte das Motiv sei schon mit Klarlack geschützt, da kommt der Tank in einem traurigen Zustand zurück und es bedarf einer Fortsetzung.


Reparatur 1: Der Schaden ...

So sieht ein Motiv aus, auf dem eine mit Benzin verunreinigte Decke gelegen hat, ohne daß vorher ein Klarlack das Bild schützt.

Reparatur 2: Von Hell nach Dunkel

Einzelne Löcher im Untergrund wurden mittels Pinsel mit deckendem Weiß gefüllt. Der Körper des Engels wurde maskiert. Vor der Abdeckung des linken Flügels wurden die beschädigten Details freihändig mit Umbra nachgestaltet.
Der helle Rand im Vordergrund wurde mit einem Folienrest abgeklebt und der Schaden im unteren Teil bereits mit Umbra und Schwarz überdeckt. Dadurch wurden auch angrenzende Partien dunkler, was später durch einen Hauch Nebel gemildert wird.

Reparatur 3: Fehlende Ecke

Nun wurde die fehlende Ecke maskiert und ausgeschnitten. Hierfür verwende ich Folienreste. Um die Umgebung zu schützen mache ich eine Lochmaske aus einem größeren Bogen Papier, wobei das Loch gerade die zu spritzende Fläche freiläßt, einschließlich einem Rand für Klebestreifen.

Reparatur 4: Detail anlegen

Hier erkennt man noch die Form der Lochmaske aus Papier.
Die Fehlende Ecke wurde wieder weiß grundiert und mit Ocker, Cyan-Blau und Caput-mortuum modelliert.

Reparatur 5: Hintergrund ausbessern

Die Ecke ist wieder abgedeckt, ebenso wie der Rand in der Nachbarschaft. Der Innenraum ist freigelegt. Die Löcher werden nun freihändig mit deckendem Weiß in mehreren dünnen Schichten verschlossen.

Reparatur 6: Retouchieren

Im Innenraum wurden die grundierten Partien mit Schichten von Ocker, Sepia, Caput Mortuum und Schwarz retouchiert. Es war nicht zu vermeiden, daß der gesamte Hintergrund dabei dunkler wurde.
Der Kontrast zu den schwarzen Haaren war damit zu gering, der Kopf mußte mit einem Hauch Weiß hinterlegt werden. Die Überarbeitung sollte etwas gemildert werden, indem Nebelschwaden angedeuteten wurden. Die dunkelsten Partien des Hintergrundes wurden mit deckendem Weiß gesprenkelt (viel Farbe - wenig Luft).
Die "neue" Ecke war noch zu hell. Mit Sepia wurde der Farbton etwas gedämpft, vor allem zur Bildmitte hin. An der darüberliegenden Ecke hatte ich eine Beschädigung unter den Masken übersehen. Wer hätte gedacht das dies der Grund für ein Glanzlicht sein könnte.

Reparaturvergleich: Vor, während und nach der Reparatur

Ergebnis der Reparatur

Wie Phönix aus der Asche - ein neues Bild, das hoffentlich etwas länger hält!!!
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