Hofer Landfrauenchor in Amerika |
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Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen - Amerika 15. - 27.01.1997 |
Tag 1 |
Am 15.Januar starteten wir um 5.00 Uhr von Hof nach Frankfurt um von dort aus die weite Reise über den großen Teich anzutreten.
Geplant war ein direkter Flug von Frankfurt nach Chikago und dann weiter nach
Salt Lake City.
Aber es kam anders, denn schließlich reisten wir im Januar. Wir erreichten Chikago
bei dichtem Schneetreiben. Aber auch diese Nacht ging vorüber morgens ging es dann weiter über Denver nach Salt Lake City und schließlich gelangten wir in Ogden an, wo uns unsere Gastfamilien abholten. Nun galt es erst einmal Sprachbarrieren zu überwinden, denn einige der Gastfamilien sprachen und verstanden kein Wort Deutsch. Aber mit gegenseitigem guten Willen geht alles. "Zuhause" angekommen blieb nur wenig Zeit zum Kofferauspacken, Frischmachen und Ausruhen (seit unserer Abfahrt von Hof waren nun etwa dreißig Stunden vergangen). Dann hieß es schon - anziehen, fertig machen , denn abends stand der erste Auftritt im Gemeindezentrum der Mormonen an, wo wir sehr herzlich empfangen und mit einem üppigen Büffet verköstigt wurden.Ach ja, die restlichen zwölf kamen am späten Abend in Ogden an. |
Tag 2 - 4 |
Die nächsten 3 Tagen nahmen wir am Ogden - Hof - Winterkarneval teil - das ist eine große
Veranstaltung im Union Station (ein umgebauter Bahnhof), die jährlich stattfindet und zu der immer wieder Musikgruppen aus der Hofer Region eingeladen werden.
Abends beim Hof-Ogden-Karneval in der Festhalle in Ogden, man beachte die Schreibweise Hof "W@rschilamo"! Tagsüber unternahmen wir Ausflüge mit unseren Gastfamilien - besuchten Park City - wo 2002 die Winterolympiade stattfand, fuhren an den Salzsee und machten eine Pferde- Schlittenfahrt. Ein Höhepunkt war der Besuch im Mormonentempel in Salt Lake City, wo wir das große Glück hatten den weltberühmten Tabernacle Chor mit 350 Sängern zu hören.Bei den Auftritten in Ogden - sangen wir unter anderem das Oberfrankenlied, und den Lindenbaum - unter den vielen Gästen befanden sich einige deutschstämmige Emigranten - und Tränen der Rührung flossen, als sie die alten deutschen Volkslieder hörten. Damit auch alle anderen verstehen konnten worum es in den Liedern geht - wurden die einzelnen Lieder von uns auf Englisch vorgestellt. Die Begeisterung der Gäste war wirklich überwältigend. Es wurde geschunkelt, getanzt und gelacht. Natürlich hatten wir auch ein englisches Lied dabei - My Bonnie - und erfreuten damit die Leute, die eifrig mitsangen;Damit wir nicht eine ganze Stunde lang singen mussten - hatten wir uns zur Unterstützung einen Teil der Tanzgruppe der Landjugend Zedtwitz mitgenommen, die mit drei Tänzen bei den Besuchern große Freude hervorriefen. Die Tracht, die Max Spitzbarth in fließendem Englisch vorstellte, wurde von allen bewundert. Es waren nur vier Tage, aber die Eindrücke waren so mannigfaltig, die Gastfreundschaft überwältigend, dass beim Abschied so manche Träne geweint wurde. |
Tag 5 |
Frühmorgens begann dann unsere Reise quer durch Amerika. Mit dem Bus fuhren wir zum Bryce Canyon Nationalpark und bestaunten die bizarren und in verschiedenen Rottönen schimmernden Gesteinsgebilde. Am Abend erreichten wir dann unser Hotel in Page am Lake Powell - der zweitgrößte Stausee Amerikas. Morgens besichtigten wir dann das Kraft- werk am Glen Canyon Staudamm.
Außerdem sahen wir die "Rainbowbridge" - die größte Natur-Brücke der Welt. Schließlich erreichten wir den Grand Canyon. Die Mutigen bestiegen eines der kleinen schon etwas mitgenommen aussehenden Flugzeuge um den Gran Canyon aus der Vogelperspektive zu bewundern.(unser Flieger hatte in der Außenwand ein Loch, das nur mit einem Stück Plastik abgedeckt war und mein rechtes Bein war eiskalt) Wir wurden durch den Wind ganz schön durchgeschüttelt, aber trotz allem genossen wir den Flug und die herrliche Aussicht. Hier ein kleiner Auszug aus den Sicherheitsbestimmungen:Wenn Sie zum Horizont unter dem rechten G e f l ü g e l hinaufschauen, merken Sie die San Francisco Bergen. Und am Schluss heißt es: Vor dem Aussteigen - schauen Sie um sich herum und suchen sie Filme, Taschen, Brillen und kleine Kinder und anderes persönliches Eigentum, das unmerksam unter/zwischen/neben den Sitzen lägen. Weiter ging unsere Reise bis zum bekannten Hoover-Staudamm, und auf schnurgeraden Straßen mitten durch die Wüste - bis wir das Spielerparadies Las Vegas erreichten. Gleich abends gingen wir auf Erkundungstour - ich kam mir vor wie ein Kind, das zum ersten Mal einen geschmückten Weihnachtsbaum sieht. Wo man hinsah nur Lichter, in allen Farben - mal blinkend mal farbewechselnd. Auch das bekannte Hotel Mirage von Siegfried und Roy besuchten wir - und konnten in der Gartenanlage einen Blick auf die weißen Tiger werfen - jeden Abend gibt es vor dem Hotel einen Vulkanausbruch zu sehen. Die Temperaturen waren in Las Vegas übrigens so, dass wir unsere Jacken im Hotel lassen konnten ( und das im Januar).Das wichtigste an Las Vegas sind natürlich die Spielautomaten und Rouletttische, die in keinem Hotel fehlten. |
Tag 6 |
Die Zeit war natürlich viel zu kurz - denn schon ging unsere Tour weiter. Am frühen Morgen flogen wir nach San Fransisco. Und auch hier gab es noch einige Highlights. Bei einer Stadtrundfahrt gewannen wir einen ersten Eindruck.
Später galt es dann auf eigene Faust los zu marschieren, bzw. eine Fahrt mit dem Cable Car (den typischen Straßenbahnwagen in San Franzisko) zu unternehmen. Unser Weg führte uns auch durch China-Town - wo wir arme nackte Hühner und Enten an den Hälsen aufgehängt in den Schaufenstern sahen und vor den Türen die Frösche in Holzkisten saßen, es gruselte uns schon etwas. Später besichtigten wir das Wahrzeichen der Stadt, die Golden Gate Bridge, der Blick auf die Gefängnisinsel Alctraz war leider etwas eingetrübt. Wer in San Franzisko ist muss auch am Pier 39 gewesen sein. Über 100 Seehunde lagen auf Holzstegen und sangen so schön, dass wir meinten der Hofer Landfrauenchor gibt ein Ständchen. Während der Rundfahrt kamen wir auch nach Lands End wo der Pazifik rauschte. Der absolute Höhepunkt in San Franzisko war abends der Besuch des Curran Theaters, wo wir das Phantom der Oper sahen. Leider war die Heizung nicht in Ordnung - und so saßen wir frierend mit Jacken und hatten kalte Füße, aber die hervorragenden Sänger und die Bühneneffekte entschädigten uns für alles. |
Tag 7 |
Alles hat mal ein Ende und so ging es sehr früh am Morgen zum Flugplatz um nach Washington D.C. und von dort zurück nach Frankfurt zu fliegen.
Aber es sollte doch wieder etwas anders kommen als erwartet. Der Flug wurde mit Verspätung angekündigt. Es dauerte und dauerte, dann erfuhren wir, dass der Flieger in einen Tornado geraten war und wegen eines Triebwerkschadens erst repariert werden muss. Weil es sooo lange dauerte, begannen wir auf dem Flugplatz von San Franzisko zu singen und die Tanzgruppe tanzte zur großen Freude der Wartenden und fürs Gerchla - wurde auch ein neuer Text gedichtet - wu is denn mei Flugzeich - Flugzeich is fei nonich do, des is in der Werkstatt - ziehn sa grod die Schrauben o. -(und im Refrain: wart ner ,wart ner , wart ner Erika bis dei Flieger widerkimmt, kimmt er net um neina, kimmt er halt um zehna) Sehr genau schauten wir uns dann aber die Maschine an als sie heranrollte und stellten einhellig fest, dass das Getriebe e i e r t . Mit reichlich Verspätung erreichten wir Washington Dort säumten Feuerwehrautos unsere Landebahn - also hatte das Getriebe doch einen Drücker gehabt. Unser Anschlussflug nach Frankfurt war natürlich auch schon lange weg, so machten wir noch einen kurzen Abstecher nach London (natürlich im Nebel) um dann letztendlich in Frankfurt zu landen. So dass war eine K U R Z E Zusammenfassung unserer Amerikareise, die allen Teilnehmern sicher unvergesslich bleiben wird.Reisebericht von Anne Gebhardt |