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Finnlandreise 2003

Tag 1

Am Samstag 3. Mai 2003 früh um 5.00 Uhr beginnt unsere gut geplante - langersehnte Reise nach Finnland.
Leider können nicht alle mitfahren - unsere Anita liegt nach einem schwere Sturz im Krankenhaus.

Pünktlich und gut gestärkt (Geburtstagskuchen von Anne) erreichen wir den Flughafen in Frankfurt. Die Abfertigung am Lufthansaschalter erweist sich als nicht ganz effizient "nur ein Schalter, neues Computersystem, kein Durchblick"!!! Gerade noch pünktlich geht es in den Bus, der uns zur Maschine bringt. Gut zwei Stunden später landen wir in Helsinki. Eine Stunde Zeitverschiebung lässt es nun 13.40 Uhr sein.

Mit vollständigem Gepäck suchen wir unsere Gastgeber Kaarina Räsänän und Ritwa-Liisa Räsänän; mit einem Schild "Herzlich willkommen Hofer Landfrauenchor" in der Hand sind sie aber schnell gefunden.

Viele Koffer müssen im Bus untergebracht werden. Martti Piironen und Sauli Taskinen fahren uns dann im Wechsel durch eine weite, mit Birken und Kiefern bewachsene Landschaft. Viele Seen säumen den Weg, die meisten sind noch mit einer Eisschicht bedeckt!

Ritwa-Liisa (pensionierte Deutschlehrerin) teilt für alle eine Mappe aus. Diese enthält das Programm für die nächsten Tage, außerdem viele Informationen über Karelien, Joensuu, Liperi, Kloster Valamo und Lieska.

Nach 2 Stunden Fahrt wird eine Pause von 1 Stunde eingelegt. Wir halten an einem Rastplatz und alle staunen über die schönen und interessanten Dinge, die aus Holz gefertigt sind - die ersten Einkäufe werden getätigt. Noch eine Tasse Kaffee und das Geburtstagsständchen für Anne auf dem Parkplatz und schon geht es weiter.

Im Hotel Kimmel wartet bereits das Abendessen, das wir schon vom Bus aus vorbestellt hatten. Schnell die Koffer auf die Zimmer und dann zu Tisch. Einige unternehmen noch einen Abendspaziergang in "eisiger Kälte", auch Schneereste sind noch zu sehen, während sich andere bereits ins Bett begeben haben. Nach dem Abendspaziergang gibt es im Zimmer 460 noch ein Glas Geburtstagswein.
 

Tag 2

Am Sonntag, 4. Mai 2003 steht eine Stadtrundfahrt, organisiert von der Finnisch-Deutschen-Gesellschaft, auf dem Programm. Salme und Uwe Schein begleiten uns zusammen mit der Stadtführerin Hilka Pusa.

Viele Bäume (leider noch nicht grün), wenige Häuser, Wohngebiete mit Holzhäusern und immer wieder Birken und Kiefern, der große Fluss - Joensuu-Mündung, viele Schulen. Man sieht die Stadt eigentlich nicht. Die 56000 Einwohner "verstecken" sich im Wald! Ein Italiener sagte mal: "Ich habe gewusst, dass es in Finnland viele Wälder gibt, ich habe aber nicht gewusst, dass sie schon in der Stadt anfangen".

In einer alten orthodoxen Kirche singen wir das "Gebet" und "Heilig, heilig". Zurück am Hotel verabschieden sich Salme und Uwe; sie wollen heute Abend beim Konzert in Liperi dabei sein.

Langsam wird es ernst; die Trachten sind in Koffern verstaut und wir fahren nach Liperi. Dort angekommen werden wir herzlich empfangen. Viele fleißige Hände haben alles sorgfältig vorbereitet. Wir singen "Ein Lied auf den Lippen" und haben uns damit die Lachs- und Gemüsesuppe "verdient". Anschließend gibt es noch Kaffee und Kuchen.

So, jetzt die Generalprobe! "Oh Schreck", nichts geht mehr!!! Wirklich gar nichts!!! Wie soll das nur heute Abend werden? Zwischendurch tanzen wir auch noch - zum Glück klappt das wenigstens, das macht Spaß - langsam weicht die Anspannung etwas und Hoffnung keimt auf. Beim Umziehen letzte "Einzelproben", die "Gardrobiere" übernimmt mit dem Bügeleisen den letzten Schliff bei den Trachten. Die Aufregung ist groß, etwas Zeit ist noch - wird schon alles werden!!!!

19.00 Uhr - Beginn: der Abend verläuft ganz gut - ohne große Fehler! Das Tanzen klappt auch und besonders der "Jig" zu Abschluss kommt bei den Gästen sehr gut an. Kaarina führt souverän durch das Programm. Die Bürgermeisterin von Liperi bedankt sich bei uns mit einem Geschenk. Sie erhält von uns das, von Monika liebevoll gemalte Schild, das Larissa während des gesamten Auftritts tapfer gehalten hat und ein Foto vom Chor. Nach dem Abendessen vom Büffet hören wir vom Liperi-Chor noch 2 Lieder - schön!! Gegen 22.00 Uhr fahren wir zurück zum Hotel. Bis 23.00 Uhr sitzen wir noch in der Hotelbar zusammen.

 

Tag 3

Montag, 5. Mai 2003
Ein wunderschöner Tag beginnt mit Sonnenschein und dem obligatorischen ausgedehntem kalt-warmen Frühstücksbüffet. Um 11.00 Uhr holt uns der Bus zum Ausflug nach Valamo ab. Ritwa-Liisa, Enzio, Salme, Uwe, Helli Kirjavainen (Expertin für orthodoxe Kirchen) , Anne Vähätalo und Marta Hytönen begleiten uns.

Das Kloster Valamo ist ortodox und liegt nahe der russischen Grenze (Alt-Valamo liegt in Russland). Wir hören viele interessante Details in fast akzentfreiem Deutsch. Die Führerin erklärt uns: "mein Deutsch lern ich beim Fernsehen - "Derrick" und "Kommissar Kress" mag ich am liebsten". Wir singen das "Gebet" und "Sanctus", hier klingt es besonders schön!

Nach dem vorbestellten Mittagessen (wieder ein reichhaltiges Büffet) fahren wir gegen 16.00 Uhr weiter zum Schweinezuchtbetrieb von Tarja (Chorleiterin von Liperi). Sie begrüßt uns herzlich mit einem Glas Erdbeersekt und erzählt uns einiges über ihren Betrieb.

Nun gibt es noch eine Überraschung. Wir fahren zum Haus von Kaarina und Enzio Räsänän. "Alle" dürfen in das Haus - vom Keller bis zum Schlafzimmer, alles dürfen wir anschauen, natürlich auch die beiden Saunen. Eine im Haus und eine Gartensauna in einem kleinen Holzhaus am See gelegen. Unsere "Holzwürmer" interessieren sich vor allem für die "besondere" Schaukel, die auf dem Grundstück steht. Mathias geht wahrscheinlich sofort in die Produktion über, wenn wir zu Hause sind.

Wir erfahren, dass das Haus 22 Jahre alt ist. Boden, Diele und Wände sind aus Holz und strahlen Behaglichkeit und Wärme aus. Zum Heizen wird ebenfalls Holz verwendet. Heizung, offener Kamin und Brotbackofen im Keller - es ist einfach traumhaft hier, allerdings etwas abgelegen. Nach Saft und Bonbons fahren wir zurück zum Hotel. Abends Pizzaessen im "Rosso", hier kennt man uns inzwischen schon, danach gemütliches Zusammensein im Zimmer 460.
 

Tag 4

Dienstag, 6. Mai 2003
Der Tat ist sehr trübe und ab und zu kommt auch mal ein Regenschauer. 11.30 Uhr Chorprobe. Wir wollen den "Leipoldsnickel" einüben. Um 12.30 Uhr laufen wir zum Rathaus, dort erwartet uns eine Stadträtin , die uns im Namen der Stadt Joensuu herzlich begrüßt. Mit dabei sind auch Salme und Uwe Schein, Kaarina und Enzio, Ritwa-Liisa und Tarja. Wir singen das "Oberfrankenlied" und "Karjalan Kunaila". Frau Gulden, Herr Lottes, Margitta und Karin erhalten einen wunderschönen Bildband von Joensuu. Wir überreichen ein Landkreiswappen, ein Landkreisbuch und Wurstbüchsen mit Pressack und Göttinger.

Das Essen, zu dem wir eingeladen werden, ist reichlich und schmeckt sehr gut. Um 16.00 Uhr treffen wir uns in Tracht, um zum "Laulutalo" zu laufen. Familie Schein und Herr Friedbert kommen mit den Autos um die, die nicht so gut zu Fuß sind, zum Konzert zu fahren. Es gibt Kaffee, Kuchen und leckere Plätzchen. Dann die Probe - na ja, geht so. Es folgt ein Interview mit der größten Zeitung von Joensuu. Helmut, Max, Karin, Margitta, Kaarina, die alles organisiert hat und Salme Schein als Dolmetscherin. Wir erfahren "viel Neues" von Schweinen und hohen Tönen. So nebenbei kann auch noch über den interessanten "Rest" gesprochen werden.

3x (oder doch 100x) tief durchatmen, dann geht`s weiter mit dem Programm. 19.00 Uhr Konzert: ein schön dekorierter Raum, viele Leute kommen, die Mitbesitzer des Weber-Hauses und Herr Suraka mit seiner Teufelsgeige. Ein junger Zuhörer im Publikum, muss wegen mehrmaligen Schuleschwänzens, drei Konzerte besuchen, eines davon ist unseres. Laut Aussage seines Lehrers war er sehr positiv überrascht von uns- besonders von Karjalan Kunaila. Wieder ein reichliches Büffet, wieder werden Geschenke ausgeteilt - ein von Monika gemaltes Schild und ein Bild vom Chor - wir bekommen zwei schöne Teelichter.
 

Tag 5

Mittwoch, 7. Mai 2003
Heute ist unser freier Tag! Um 10.00 Uhr treffen wir uns mit Uwe und Salme Schein. Einkaufsbummel ist angesagt. Erna und Anke gehen mit Salme zum Friseur (sie wollen die Schönsten sein). Uwe marschiert mit den anderen erst zum Kaufhaus, dann sind noch Handarbeitsgeschäft und Juwelier gefragt. Jeden interessiert etwas anderes, so wird die Gruppe nach und nach kleiner - das ist aber auch gut so!

Ein Teil trifft sich um 13.00 Uhr zum Essen im "Rosso". So ein Einkaufsbummel ist anstrengend, so geht es schnell zurück ins Hotel.

Abends besuchen wir eine Chorprobe des "Canzonetta Chores" in der Lutherischen Kirche. Außerdem erhielten wir eine Einladung zum Stammtisch-Treffen der Finisch-Deutschen-Gesellschaft. Um keinen zu kränken, teilt sich die Gruppe. Margitta, Erna G. , Anke und Erna M. gingen zum Stammtisch; wegen der Übertragung eines Eishockey-Spiels waren außer Familie Schein leider keine Mitglieder anwesend.

Die Chorprobe war unheimlich beeindruckend; die Stimmen gewaltig und der Chorleiter sehr nervenstark! Die Alt-Solistin war etwas "neben der Spur", sie hat zwar eine gute Stimme, aber ansonsten war sie sehr "anstrengend". Die Sopranistin Mirijam hat uns alle begeistert - selbst die höchsten Töne sind kräftig und glockenrein. Auch die anderen Sänger überzeugen durch ihr Können. Sauli, Kaarina und Enzio singen auch mit - Enzio singt ebenfalls ein Solo. Wir hören eine Dvorzak-Messe.
Toll, herrlich - na ja, halt ein Konzertchor - nicht mit uns vergleichbar.

Im Hotel ist heute Tanzabend. Eine Kapelle spielt zum Tanz auf - unsere Männer haben ganz schön viel zu tun. Um 24.00 Uhr stoßen wir auf den Geburtstag von Anita an - das Hotel spendiert einen "explosiven" Cocktail, die Band spielt das Geburtstagslied - dieser Abend bleibt bestimmt in Erinnerung - Geburtstag in Joensuu.
 

Tag 6

Donnerstag, 8. Mai 2003
Um 9.00 Uhr ist Abfahrt nach Lieksa ins Freilichtmuseum. Es ist ein sonniger Tag, aber der Wind ist sehr kalt. Enzio, Ritwa-Liisa, Hilka, Uwe und Salme begleiten uns, Sauli Tasinen fährt den Bus. Eine junge Frau führt uns durch das größte Museum Nordkareliens (ca. 70 Gebäude), alles ist aus der Region um Lieska zusammengetragen. Die letzten 200 Jahre sind hier zu sehen. Ein Floß mit Haus und Pferdeantrieb - zum Holztransport - wurde bis zum 2. Weltkrieg benutzt. Heutzutage wird nur noch selten geflößt. In den einzelnen Gebäuden sehen wir sogar ein ausziehbares Bett und ein Kinderlauflerngerät (sogar schon mit Rädern).

Nach dem Museum geht es zu einer Kirche. Die alte Holzkirche ist abgebrannt, nur der Turm steht noch. Die neue Kirche ist auf den ersten Blick eher unscheinbar, ein einfacher viereckiger Holzbau - aber innen!! Eine große Lichtkuppel erhellt den großen Raum, die Bänke sind bequem, hinter dem Altar ist ein Glaskreuz in die Außenwand gearbeitet, so dass sich jeweils die Jahreszeit in dem Kreuz abzeichnet. An den Seitenwänden sind Holzvertäfelungen so angeordenet, dass durch verschiedene Einstellungen der Lichteinfall verändert werden kann; das ergibt herrliche Lichtspiele.

Man erbittet ein Lied von uns - wir haben keine Noten dabei - kein Problem; das "Gebet" singen wir auswendig - und es geht ganz gut. Helmut sagt: "das machen wir jetzt öfter."

Mittagessen: ein typisch karelisches Bauernbüffet in "Isäntärenki"; verschiedenes Schmor-fleisch, Gemüse, Salat, Brot, natürlich Piroggen und Eierbutter. Im Nebengebäude kann man Souvenirs kaufen, dort gibt es auch Kaffee und Kuchen für uns. Anita hat einen besonderen "Nachtisch" für uns dabei - selbstgemachter Eierlikör im Keksbecher. Im Stall stehen viele "Mama-Schafe" mit ihren kleinen schwarzen Lämmern - lieb.
Heimweh nach zu Hause "wo sind meine Viecher" - Zitat Karin.

Anschließend fahren wir zum Künstlermuseum nach Paateri. Dort besichtigen wir das Atelier, das Wohnhaus und die Kapelle des Künstlerehepaares Eva und Pawel Ryynänen. Das Haus und das Atelier begeistern alle, viele Fotos werden gemacht. Überall findet man liebevoll ausgearbeitete Details. Diese Frau sah in jedem Stück Holz bereits die fertige Skulptur. Alles ist so glatt, fließend, wunderschön. Der Höhepunkt aber ist die Kapelle!! Der Altar ist aus einem Wurzelstock gefertigt, die Bänke alle aus einem Stamm, ausgehöhlt, sehr bequem und überall Schnitzereien - auf den Sitzflächen und an den Lehnen. Die Kanzel unbeschreiblich - die Frau war wirklich eine Künstlerin. Der Boden aus einzelnen Stamm- und Astscheiben strahlt Wärme und Behaglichkeit aus - die Fußbodenheizung sorgt für tatsächliche Wärme. Indirektes Licht kommt von den Wänden; mit reichlich Schnitzereien verzierte Bretter verdecken die Lampen. Alle sind völlig überwältigt. Im Kaffeehaus genießen wir Kaffee und Kuchen, natürlich auch hier Schnitzkunst soweit das Auge reicht.

Abends Pizza im "Rosso", Sauna und Schwimmen im Hotel, oder beides! Danach sitzt man noch gemütlich in der Hotelbar oder in den Zimmern (oder in einem Zimmer). Wie viele Leute gehen eigentlich in ein Zimmer? (14!!). Ein "Jig" auf dem nächtlichen Hotelflur - aber bitte leise - es gibt auch Menschen die schlafen wollen. Viele leere Flaschen stehen vor einer Tür - Erna wird sich wundern!

 

Tag 7

Freitag, 9. Mai 2003: letzter Tag - der Abschied naht.
Flaggen wehen (aber nicht wegen uns - heute ist Europatag). Obligatorisches "Riesen"früh-stück, "Riesen"zeitung mit "Riesen"bild und Artikel. Mittags wird der Lachs angeliefert, Elchfleisch wird noch bestellt, Münzen hat schon jeder, die Scheins haben wirklich viel zu tun...

Nach einer Singstunde fahren wir um 14.30Uhr nach Liperi in die Waldhütte - diese gehört der Stadt Liperi und ist eine Stiftung. Tarja begrüßt uns mit ihrem singenden Chor. Vor der Hütte ist es ungemütlich, es ist kalt, der See noch größtenteils zugefroren, aber innen ist es wohlig warm und gemütlich. Die Damen werden zuerst in die Sauna gebeten - wer traut sich zum Abkühlen in den eisigen See? Tatsächlich gibt es drei mutige Frauen, die sich in das eiskalte Wasser stürzen. Danach sind die Herren an der Reihe, aber nur zwei trauen sich in das "kalte Nass".

Zwischenzeitlich unterhält uns der Chor mit schönen Liedern. Als endlich alle mit dem "Saunieren" fertig sind, gibt es das Essen (wir haben auch schon richtig Hunger). Ein tolles Büffet wird aufgebaut - vor allem der Lachs ist traumhaft - und nicht genug der Dinge, gibt es als Nachtisch noch Eis, Kaffee und Kuchen - alles was das Herz begehrt (oh je - die Pfunde).

Zwei Herren singen im Duett; beim "Heideröslein" und "Du liegst mir im Herzen", singen natürlich alle mit. Danach singen wir "Ging ein Weiblein", "Leit, Leit" und das "Oberfrankenlied".
Als wir "Karjalan Kunaila" singen, stimmen unser Gastgeber sofort mit ein. Es herrscht eine sehr herzliche Atmosphäre. Geschenke werden verteilt - jeder von uns überreicht an einen unserer Gastgeber einen Notenschlüssel und einen "kleinen Feigling". Dann wechseln noch viele weitere Geschenke von deutsche in finnische Hände und umgekehrt - natürlich immer mit der entsprechenden Umarmung. Damit die Stimmung nicht zu schwermütig wird, wird nun wieder das Tanzbein geschwungen. Ein bekannter Modetanz in Finnland vor ca. 25 Jahren war der "Letkiss" (auch in Deutschland), den tanzen wir zuerst gemeinsam, danach kommt natürlich auch noch unser "Jig", bei dem alle freudig mitmachen.

Als Enzio, begleitet von Tarja auf dem Knopfakkordeon begleitet, singt, schmelzen alle Damen völlig dahin. Beim Abschied fließen dann einige Tränen: Larissa weint als sie von ihren finnischen Freunden ein Abschiedsgeschenk erhält und sich von Salme Schein verab-schieden muss, aber auch diese hat sehr feuchte Augen. Elke kann sich auch nur sehr schwer von der kleinen Kristina trennen. Nochmals herzliche Umarmungen und jeder von uns erhält ein Brot als Geschenk und eine Ausgabe der heutigen Tageszeitung (mit dem Riesenbild).

Schließlich sitzen wir alle wieder im Bus. "Ach Gott, so viele liebe Menschen". Wir haben alle zu uns nach Deutschland eingeladen. Auf der Rückfahrt zum Hotel wird fleißig gesungen.

Szenenwechsel: Im Hotel ist heute wieder Tanz: Menschen ohne Ende - na klar, es ist ja Wochenende. Der Saal ist voll! Tanzen ist schön, aber einige finnische Herren sind "grodoh". Man wird ohne Rücksicht auf Verluste einfach über den Haufen "gewercht".
 

Tag 8

Samstag, 10. Mai 2003 (Rückreise)
Irgendwann gehen wir dann doch ins Bett, aber die Nacht ist sehr kurz. Bereits um 4 Uhr heißt es aufstehen, um 5 Uhr Frühstück und pünktlich wie immer, steht um 6 Uhr der Bus vor der Tür. Schwerarbeit für den Busfahrer - was wurde denn da alles eingekauft?
Ritwa-Liisa und Kaarina fahren noch ca. 10 km mit uns mit. Eine letzte Umarmung und "auf Wiedersehen", dann sind wir auf dem Weg nach Helsinki.

Die Fahrt zieht sich - viele liegen in den Sitzen und schlafen. Ein kurzer Halt bei der größten Holzbrücke - die letzten Erinnerungsfotos werden gemacht - bei strahlendem Sonnenschein geht es weiter. Busfahrer Sauli singt ein paar Lieder - leider hört man hinten durch das Mikrofon nicht viel - er verteilt Süßes und Saft und redet ununterbrochen (natürlich finnisch), wir verstehen kein Wort freuen uns aber über die Aufmerksamkeiten. Als "Leckerli" gibt es dann noch den Rentierschinken von Anne Vähätalo - er schmeckt köstlich.

Nach sechs Stunden erreichen wir den Flugplatz in Helsinki. Hier klappt alles reibungslos - 6 Schalter werden geöffnet - und in kürzester Zeit sind alle Koffer aufgegeben. Noch etwas Zeit um Andenken einzukaufen, dann wird noch ein Tanzversuch unternommen. Wir tanzen den "Jig" und Marika findet sogar unter den anderen Passagieren ein "Opfer". Da wir etwas viel Platz in Anspruch genommen haben, werden wir zum Aufhören aufgefordert. Dafür kommt ein Teil der Crew in die Abfertigungshalle und erkundigt sich wer wir sind - vor dem Start werden wir extra vom Flugkapitän begrüßt! Ein ruhiger Rückflug und wir landen wohlbehalten in Frankfurt - Heimat du hast uns wieder. Der Pilot lässt es sich nicht nehmen und verabschiedet sich übers Mikrofon vom "Hofer Landfrauenchor".

Unser Bus steht bereit - und geht es nach Hause. Die Natur erfreut uns mit leuchtenden Farben - grünes Gras, die Bäume tragen Blätter, der Flieder blüht und auch der Raps. Und es ist "etwas" wärmer als in Finnland.

Sonntag: Der Alltag hat uns wieder - leider! Manch einen erwischt der Alltagstrott gleich voll! Sollen wir gleich wieder packen und zurück nach Finnland fahren - zu den vielen herzlichen Mensche?
Na ja, geht ja doch nicht - da müssen wir jetzt durch. Aber die schönen Erinnerungen an diesen herrlichen Ausflug nach Finnland bleiben!
Für Familie Weber haben wir einen Brief und eine Zeitung aus Finnland mitgebracht - Unserer "Patientin" haben wir natürlich ebenfalls eine Zeitung und ein Brot mitgebracht.

A. G.
 

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© Hofer Landfrauenchor - Hof, März 2009