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Schottlandreise 2005

Tag 1

Nach langer Planung war es so weit. Am Freitag, 22.04.2005 um 5.00 Uhr sollte unsere Reise nach Schottland beginnen.

Und wieder sollte es eine typische "Landfrauenchor-Reise" werden. Das erste Hindernis erwartete uns morgens, als wir unseren Bus am Theater in Hof besteigen wollten. Der Fahrer hatte am Abend zuvor den Bus geparkt und als er am Morgen aufwachte, war der Parkplatz, wegen der Oberfrankenausstellung, abgesperrt.

Alle Versuche einen Zuständigen zu erreichen, schlugen fehl. Aber man muss nur die richtigen Beziehungen haben. Unser "Boss", seines Zeichens Leiter der Hofer Verkehrspolizei, verständigte seine Leute und nur kurze Zeit später kamen zwei uniformierte Herren und befreiten uns aus unserer misslichen Lage.

Frohgelaunt starteten wir dann um 5.10 Uhr zu unserer Fahrt - im Reisegepäck mehrere Kartons frischgebackene Nougathörnchen, die ganz verführerisch dufteten. Einer kurzen Rast am Rasthaus Würzburg-Nord, folgte noch ein Stau im Bereich Frankfurt, der unseren Zeitplan etwas veränderte. Unser Weg führte uns nach Limburg an der Lahn. Hier wechselte der Busfahrer und Frau Kunze vom Reiseveranstalter - Courtial Reisen - begrüßte uns und holte sich ihre Nougathörnchen ab. Wolfgang Meißner war nun unser Steuermann, der an diesem Freitag seinen 40. Geburtstag feierte. Selbstverständlich sangen wir ihm ein Geburtstagsständchen, mussten dann aber zügig weiter, denn der Zeitverlust durch den Stau sollte nicht noch größer werden. Wolfgang lenkte den Bus ruhig und routiniert über die Autobahnen in Richtung Belgien, wo wir um 17.30 Uhr zum Einchecken an der Fähre sein sollten. Gegen 13.40 Uhr überquerten wir die niederländische Grenze und erreichten gegen 15.00 Uhr die Grenze von Belgien. Doch wie konnte es anders sein, natürlich ging auch hier nicht alles wie geplant. Ganz Belgien war ein einziger Stau. Die Zeit wurde immer knapper und knapper. Als abzusehen war, dass wir die Fähre auf keinen Fall erreichen würden wurde unser Wolfgang doch etwas nervös und nach einigen Telefonaten teilte er uns mit, dass es zwei Möglichkeiten gäbe.

  1. Er würde nun eine Lenkpause einlegen und wir würden heute auf keinen Fall eine Fähre bekommen.
  2. Er macht keine Pause und wir versuchen die Fähre, die um 21.00 Uhr in Rotterdam ablegt zu erreichen - aber auch das würde auf jeden Fall sehr knapp werden.

Alle waren der Meinung, dass zumindest der Versuch lohnenswert wäre und so kehrten wir um 18.35 Uhr bei Uitricht um und fuhren auf direktem Weg zügig Richtung Rotterdam. Glücklicherweise hatten wir keinen Stau mehr; trotzdem wurde die Zeit immer enger. Von 1 ½ Stunden, die wir vor dem Ablegen an der Fähre sein sollten keine Rede; um 20.45 Uhr erreichten wir den Fährhafen Rotterdam und wurden schon sehnlichst erwartet - ein Auto lotste uns schnellstens zur Fähre "Pride of Rotterdam". Im Eiltempo wurden wir durchgeschleust und kamen glücklich und erleichtert auf der Fähre an. Das war der krönende Abschluss dieser Odyssee. Nur fünf Minuten später - dann hätten wir auch diese Fähre nach Hull nicht mehr erreicht!! Wolfgang meinte, dass er in seiner fast zwanzigjährigen Busfahrerlaufbahn, so etwas noch nie erlebt hatte. (Dieser Geburtstag wird ihm auf jeden Fall immer in Erinnerung bleiben).

Trotz aller Aufregung genossen wir dann unser Abendessen auf der Fähre und nach einem Schlaftrunk in der Showlounge zogen wir uns in unsere "Gemächer" zurück. Die meisten hatten eine Zweibettkabine - ein paar Auserwählte - durften in einer Vierbettkabine nächtigen.
Nicht vergessen die Uhr um 1 Stunde zurückstellen!

 

Tag 2

Am nächsten Morgen - Samstag, 23.04.2005, legten wir gegen 8.00 Uhr in Hull (England) an.

Nachdem wir uns beim Frühstückbüfett richtig gestärkt hatten, gab es nach dem Auschecken zuerst ein Geburtstagsständchen für Irmgard, dann setzten wir unsere Busreise nach Schottland bei strahlendem Sonnenschein fort. Es war schon etwas gewöhnungsbedürftig, dass die Autos alle auf der linken Seite fuhren, nur gut dass wir dafür unseren Wolfgang hatten.

Um 11.00 Uhr machten wir Mittagspause bei Darlington - es gab Westerwälder Würstchen aus der Bordküche mit Toast, Senf und Gurken.

Die Grenze zu Schottland erreichten wir gegen 13.25 Uhr und man hält es nicht für möglich - eine Schotte (natürlich im Schottenrock), der auch gerade Rast machte - holte aus dem Kofferraum seines Autos einen Dudelsack und spielte zu aller Freude ein paar Lieder.

Grenze zu Schottland

In Edinburgh kamen wir um 15.00 Uhr an, wo uns die Stadtführerin Marilyn Hunter erwartete um uns durch Edinburgh Castle zu führen. Die Aussicht von dort oben über die Stadt war herrlich. Das Schloss ist ein beliebter Platz für Hochzeiten - auch wir durften ein glückliches Brautpaar, samt seinen Gästen bewundern. Nach einer kurzen Rundfahrt durch die Altstadt fuhren wir zum "Kings Manor Hotel", wo wir uns kurz frisch machen konnten um dann zu unserem Treffen mit der deutschsprachigen Evangelischen Gemeinde von Edinburgh zu fahren. Im Haus "Laudate" wurden wir mit Sandwiches, Keksen und Getränken empfangen. Danach sangen wir unsere Lieder und tanzten. Unser Abschlusstanz der Jig, zu dem wir auch unsere Gastgeber aufforderten, erfreute alle. Im Anschluss daran erzählte uns Herr Pfarrer Bindemann einiges Wissenswertes über die Geschichte der evangelischen Kirche in Schottland und hielt eine Andacht ab. Bevor wir uns verabschiedeten tranken wir Tee und sangen zusammen mit unseren Gastgebern noch ein paar Lieder. Auch der Lindenbaum klappte nun problemlos, nachdem wir vorher "kläglich versagt" hatten.

Zurück im Hotel waren wir alle ziemlich müde und geschafft und vor allem froh endlich in einem richtigen Bett zu liegen. Einige unermüdliche besuchten aber noch das hoteleigene Pub, tranken Guinness und versuchten sich im Wechselgesang mit anwesenden Schotten.
 

Tag 3

Ein neuer Tag, wieder mit Sonnenschein, erwartete uns. Es ist Sonntag, der 24.04.2005:
Nach dem Frühstück - Büfett, Spiegelei, Speck und Würstchen - hieß es wieder Koffer einladen. Um 9.00 Uhr ging die Fahrt weiter. Bevor wir Edinburgh verließen schauten wir noch die "Neustadt" an, hier nahmen wir unsere Reiseleiterin Frau Marianne Evertt an Bord. Das nächste Etappenziel waren die "Firth of Forth" Brücken. Die Eisenbahnbrücke "Forth Railway Bridge" ist ein Wahrzeichen Schottlands; sie wurde von dem Hofer Heinrich Gerber gebaut; die zweite ist eine Straßenbrücke.


Die Firth of Forth Eisenbahnbrücke wurde von dem Hofer Heinrich Gerber erbaut

Von hier aus fuhren wir nach Perth und weiter nach Pitlochry. Nach einem kurzen Aufenthalt in der Stadt, besichtigten wir die Edradour Distillery, die kleinste Whisky-Brennerei Schottlands. Natürlich gab es eine Kostprobe und als Dank sangen wir "Das Glück der Welt".

Über Kirkmichael ging es durch die schöne Bergwelt des Glenshee Tales nach Braemar. Hier im Glen Shee, liegt auch das größte Skigebiet Schottlands - der höchste Berg "Ben Macdui" ist 1309 m hoch. Überall sahen wir große Schafherden und viele Lämmer - "ach sind die süß". Ganz in der Nähe von Braemar liegt "Balmoral Castle", der Sommersitz der englischen Königsfamilie. Erst eine Woche vorher, verbrachte hier Prinz Charles mit seiner Camilla die Flitterwochen. Wir wandelten auf königlichen Pfaden durch den Garten und besichtigten den "Ballroom". Doch die Zeit war begrenzt, um 16.50 Uhr war Abfahrt.

Bei Castle Cook mussten alle aus dem Bus aussteigen! Die "Crathie-Bridge ist so steil, dass unser Wolfgang befürchtete, dass der Bus aufsetzen könnte. Über schmale Straßen erreichten wir das Don-Tal, und über die kurvenreiche Passstraße ging es wieder bergauf - bei Corgaff Castle machten wir einen kurzen Foto-Stopp. Die Aussicht war atemberaubend schön.

Unser nächstes Quartier war das "Craiglynne Hotel" in Grantown-on-Spey. Gegen 18.45 Uhr kamen wir an - und - hier durften wir 2 Nächte bleiben. Das Abendessen ließ fast keine Wünsche offen - wir konnten aus 3 Vorspeisen, 3 Hauptgerichten und 3 Desserts wählen, zwischen Vorspeise und Hauptgericht gab es noch ein Eisparfait und nach dem Essen Kaffee und Tee! So lässt es sich aushalten. Viele machten nach dem reichlichen Essen einen Verdauungsspaziergang. Der Himmel war sternenklar (allerdings "typisch Schottland - die leisten sich nur einen einzigen Stern" - Zitat..von.....).

Anschließend saßen wir gemütlich beisammen und sangen zum Abschluss unser Lied "Now is time for leaving". Allerdings ist Schottland nichts für Nachtschwärmer - um 23.00 Uhr ist Sperrstunde. Am nächsten Morgen sagte unsere Reiseleiterin Marianne, dass die Dame an der Rezeption gefragt hatte, ob wir nicht am nächsten Abend ein paar Lieder singen würden, da es ihr sehr gut gefallen hätte.
Diesen Wunsch wollten wir gerne erfüllen.
 

Tag 4

All denen, die uns vor Schottland im April gewarnt hatten (sehr kalt und schlechtes Wetter), können wir widersprechen. Es ist unser dritter Tag, Montag, 25.04.2005 und wieder lacht die Sonne vom schottischen Himmel.

Das umfangreiche Frühstücksbüfett gab uns Kraft für neue Erkundungen. Um 8.45 Uhr verließen wir unser Hotel um die Highlands im Nordwesten kennen zulernen. Auf dem Weg nach Inverness kamen wir an der "Carrbridge" vorbei. Die alte Steinbrücke wurde vom Landbesitzer Herrn Grant, für die Kirchgänger gebaut, damit sie trockenen Fußes über den Fluss zur Kirche gelangen konnten, die auf einer Insel im Fluss lag. "Inverness" heißt, die Mündung des Flusses Ness. Eine kurze Pause in Achnasheen ( Acker der Stürme), dann ein Fotostopp mit Blick auf Loch Maree und wir erreichten "Inverewe Garden". Durch den Einfluss des milden Golfstromes zeigte sich uns hier eine üppige Pflanzenwelt, mit Gewächsen aus China, Australien, Neuseeland, Chile und Afrika. Um all diese Blütenpracht zu bewundern, mussten wir schon etwas zügig durch die Parkanlage laufen (manche hatten sogar den Turbo eingeschaltet...). Um 14.00 Uhr fuhren wir entlang des Loch Ewe zur "Gruinard Bay". Das konnte man sich doch nicht entgehen lassen; eine Wattwanderung im Meer und das in Schottland im April. Leider war gerade Ebbe und so war der Weg zum Wasser doch etwas weiter. Weniger Mutige begnügten sich damit, Muscheln im Sand als Andenken zu suchen.

Die Freude bei Wolfgang war allerdings etwas getrübt, trotz gründlicher Reinigung wurde doch etwas "Sand in den Schuhen" mitgenommen. Einen weiteren Fotostopp gab es auf der Fahrt durch eine gigantische Gebirgslandschaft mit herrlichem Blick auf "Loch Broom".

Das nächste Ziel war die Schlucht von "Corrieshalloch Gorge". Aus 46 Meter Höhe stürzen hier die Wasserfälle in die Tiefe. Leider war der Zugang gesperrt, so dass wir dieses Naturschauspiel nicht erleben konnten. Die Fotos die trotzdem entstanden sind, verdanken wir ein paar Wagemutigen, die über die Absperrung geklettert waren. Bei der Weiterfahrt vorbei an Muir of Ord und Beauly konnten wir auch das Abbrennen der Heide sehen.

Unser Tagesausflug führte uns 370 km durch die herrliche schottische Landschaft und um 18.15 Uhr waren wir zurück in unserem Hotel in Grantown on Spey.

Das Abendessen um 19.45 Uhr war hervorragend und stärkte uns für unseren Auftritt. Ein Alleinunterhalter spielte zum Tanz auf und wir sangen 4 Lieder, danach tanzten wir den Jig und konnten auch hier wieder andere Gäste zum Mitmachen bewegen. Es war ein sehr fröhlicher und unterhaltsamer Abend.

 

Tag 5

Am Dienstag, 26.04.2005 verließen wir gegen 8.45 Uhr Grantown on Spey um nach "Elgin" zu fahren, dabei durchfuhren wir das größte Whisky-Brennerei-Gebiet "Glen Grant" - hier befinden sich allein 7 Brennereien.

In Aberlour wird der weltberühmte "Walker Shortbread" hergestellt, der auch in Deutschland erhältlich ist. Nach gestriger Abstimmung im Bus, wurde das Programm abgeändert; anstatt der Glenfiddich Distillery, sollten wir heute die Kaschmir-Weberei "Johnstons" besichtigen. In einem kurzen Film erfuhren wir einiges über die Entstehung der Weberei, anschließend durften wir die gesamte Fabrikanlage mit Führung besichtigen. Gegen 12.30 Uhr Ankunft in Inverness. Bis 13.00 Uhr war zu freien Verfügung, dann wollten wir uns beim Kiltmaker im "Highland House of Fraser" treffen. Leider hatte uns niemand angekündigt, so konnten nur 16 Personen an der Führung teilnehmen. Wir erfuhren einiges über die Zugehörigkeit der Stoffe zu den einzelnen Clans, sowie über die Fertigung. Kilts für Frauen und Kinder werden mit der Maschine genäht, Männer-Kilts werden ausschließlich von Hand genäht. Vom Maßnehmen, über Zuschnitt und bis zum Nähen ist eine einzige Person mit der Fertigung beschäftigt, es dauert ca. 12 Stunden bis ein Kilt fertiggestellt ist. Die Ausbildung für eine Kiltnäherin dauert 5 Jahre.

Mit etwas Verzögerung fuhren wir weiter zur Bootsanlegestelle um über den "Caledonian Canal" und "Loch Ness" zur Ruine von "Urquhart Castle" zu kommen. So sehr wir unsere Augen auch anstrengten, von "NESSI" war nichts zu sehen. Vielleicht war auch das Wetter schuld, denn erstmals seit unserer Ankunft in Schottland versteckte sich die Sonne zeitweise hinter dunklen Wolken und der Wind blies recht heftig. Aber während wir die Burgruine in Augenschein nahmen, schien die Sonne doch wieder. Im Besucherzentrum wurde uns in einem kurzen deutschsprachigen Film die Geschichte Urquhart Castels nahegebracht. Es handelt sich hier um eine der größten und wichtigsten Burgen in Schottland. Um 16.15 Uhr stiegen wir wieder in den Bus und erreichten über Fort Augustus entlang des Loch Lochy um 17.45 Uhr das "Highland Hotel" in Fort William, am Fuße des "Ben Nevis" (1343 m).

Nach einer Busfahrt von 230 km waren wir froh im Hotel zu sein, doch leider wurden wir etwas enttäuscht. Das Hotel ließ doch zu wünschen übrig! Die Zimmer waren schmuddelig, der Service sehr langsam und das Essen lange nicht so gut wie bisher. Nachdem bereits der Hauptgang serviert war und wir immer noch kein Getränk hatten, wurde uns auf Nachfrage geantwortet, wir sollten uns die Getränke selbst an der Bar holen - dort dauerte es allerdings auch etwas länger! Im Musikraum (ein relativ kleiner Raum, sehr wenig Platz zum Tanzen) hatten wir um 21.30 Uhr unseren Auftritt. Die Gäste waren sehr aufmerksam und erfreuten sich an unseren Liedern und Tänzen - allerdings verzichteten wir hier, in Anbetracht des Altersdurchschnitts, darauf andere zum Mittanzen aufzufordern.

Bis zur Sperrstunde um 23.00 Uhr saßen wir noch gemütlich in der Hotelbar zusammen. (Einige feierten auf dem Zimmer noch etwas länger - die Wände und Decken waren sehr hell-hörig!)
 

Tag 6

Mittwoch, 27.04.2005, es regnet - typisch schottisches Wetter?

Frühstück 8.00 Uhr - aber nicht 5 Minuten vorher, was sich die Deutschen bloß denken, so was geht im "Highland-Hotel" nicht. Dafür war das Frühstück etwas dürftig - kein Vergleich zu den vorherigen. Das regnerische Wetter vermittelt eine mystische Stimmung, Nebelschwaden ziehen über die herrliche schottische Bergwelt - auch das muss man erlebt haben, sonst kann man gar nicht mitreden. Entlang des "Loch Linnhe" ging es über "Loch Leren" durch das enge Tal des "Glen Coe" vorbei an der "Bridge of Orchy".

In Tyndrum legten wir eine Rast ein und brachten ein Abschiedsständchen für Marianne, aber unser Chorleiter hatte sich auf wundersame Weise verändert. Vor uns stand ein verkappter Schotte mit einer etwas eigentümlichen Frisur!!! Über Crianlarich vorbei am "Ben Lomond" (974 m) erreichten wir um 11.15 Uhr Loch Lomond - das Lied von Loch Lomond hatte Marianne auf einer CD dabei und sie hatte auch ein Liedblatt mit verschiedenen Liedtexten, das wir mitnehmen durften.

Bei Tarbet verließen wir die Highlands, passierten Dumbarton und kamen gegen 12.15 Uhr in Glasgow an - hier lachte nun auch wieder die Sonne von einem strahlend blauen Himmel. Nach der Stadtrundfahrt besichtigten wir die eindrucksvolle Kathedrale - wir sangen unser Gebet und der Klang war einfach herrlich. Am "George Place" mussten wir uns von unserer Reiseleiterin Marianne verabschieden, die uns während der letzten Tage sehr viel Interessantes und Wissenswertes über Schottland erzählt hat.

Die freie Zeit bis 16.30 Uhr nutzen die meisten um Essen zu gehen, oder wieder etwas Geld unter die Leute zu bringen. Es gab auch zwischenmenschliche, bzw. -berufliche Kontakte! Zwei schottische Polizisten freuten sich so über ihren Kollegen aus Deutschland, dass sie Ihm eine schöne, gelbe Polizeikäppi schenkten. Beweisfotos wurden gemacht!!

Unser Hotel "Erskine Bridge" lag etwas außerhalb von Glasgow und machte einen guten Eindruck. Das Abendessen schmeckte gut und war sehr reichlich, weshalb ein Verdauungsspaziergang am Fluss gut tat. Ein gemütliches Beisammensein in der Hotel-Lounge beschloss den Abend - ein paar Nachtschwärmer saßen allerdings noch im Zimmern zusammen und leerten so manches Fläschchen Wein.

 

Tag 7

Unser letzter Tag in Schottland war angebrochen. Es ist Donnerstag, der 28.04.2005.

Frisch gestärkt verließen wir um 8.45 Uhr unser Hotel und Glasgow; unser Ziel war Gretna Green, das wir um 10.50 Uhr erreichten. Allen war klar - Ingrid und Max müssen heute "heiraten", da half kein Betteln und Flehen! Anneliese hatte vorgesorgt und Blumen mit- gebracht. Max erhielt einen Zylinder, Ingrid einen Schleier und los ging die "Fun-Hochzeit" in der Schmiede von Gretna Green - ein " echter schottischer Schmied" übernahm die Trauungszeremonie - der stolze Brautvater (Helmut) bewachte seine Tochter mit einem Gewehr, die Brautmutter (Elisabeth) war überwältigt und weinte herzzerreißend. Als die beiden glücklich vereint waren, sangen wir auf Wunsch der Braut die "Rose" - so schön!!!!!
Und der Schmied verdonnerte den Brautvater dazu, eine Runde an die Hochzeitsgesellschaft auszugeben. Nachdem noch viele Erinnerungsfotos für die "Nachwelt" geschossen wurden, durften wir noch ein bisschen in Gretna Green umherschweifen und die letzten Pfundnoten ausgeben (ein Souvenirladen am anderen).

Aber alles Schöne hat mal ein Ende - es gab nochmals "Westerwälder Würstchen" am Bus, Abfahrt um 12.30 Uhr. Gegen 12.35 Uhr überquerten wir die schottisch-englischen Grenze und um 14.05 Uhr schloss sich an "Scotch Corner" der Kreis - genau hier bogen wir am 23.04.05 in Richtung Edinburgh ab. Bei Ferrybridge machten wir um 15.10 Uhr noch eine 30minütige Pause. Diesmal waren wir auch pünktlich am Fährhafen. Um 16.30 Uhr erreichen wir Hull - einchecken - die Fähre "Pride of Hull" soll uns nach Hause bringen (Kabinen nicht so schön wie auf der Hinreise - dafür ist das Abendessen hervorragend und sehr reichlich. - Gemütliches Beisammensein in der Lounge, es wurde auch nochmals fleißig getanzt, - einige machten nochmals eine Whisky-Probe in der Sitzecke vor den Kabinen. Dann war Zeit zum Schlafen 1.00 Uhr - nicht vergessen die Uhr wieder 1 Stunde vorstellen.
 

Tag 8

Alles hat ein Ende. Auch die schönste Reise geht mal zu Ende. Freitag, 29.04.2005 der letzte Tag unserer Reise. Um 7.00 Uhr gab es Frühstück auf der Fähre - da blieben keine Wünsche offen. Abfahrt vom Fährhafen Zeebrügge um 9.00 Uhr und es lagen wieder viele, viele Kilometer vor uns. Während der Fahrt erhielten wir von Karin unsere Whisky-Diplome, die uns als Kenner auszeichneten. Gegen 10.00 Uhr passierten wir Brüssel und um 12.00 Uhr hatte uns Deutschland wieder - wir erreichten Aachen und machten hier eine Pause. Vorbei an Koblenz langten wir um 15.00 Uhr in Limburg an. Wolfgang verabschiedete sich und fuhr zur Garage um dort den Bus zu betanken. Thomas (der uns bereits von Hof abgeholt hatte) kam dann wieder und fuhr mit uns weiter der Heimat entgegen. Um 18.00 Uhr machten wir beim Rasthof "Haidt" hinter Würzburg noch eine kurze Rast. Karin und Anne meinten "Haidt" da sind wir ja fast daheim - schön wärs.

Dann noch mal ein Aufstöhnen - schon wieder ein Stau - viele hatten schon zu Hause angerufen und Bescheid gesagt, dass wir etwa um 21.00 Uhr an der Freiheitshalle sein würden, und nun das. Aber zum Glück war es nur ein Rückstau beim Einfädeln in die A 9 , dann lief alles wieder wie geschmiert und um 21.15 Uhr kamen wir dann doch fast pünktlich an.

Auch wenn die Reise noch so schön war, waren alle froh wieder Daheim angekommen zu sein.
Ein großes Dankeschön allen die zum Gelingen beigetragen haben - Karin, die alles "angeleiert" und organisiert hat, Helmut, der sich abgemüht hat mit uns die Lieder einzuüben (und stöhnend vor uns stand, als der Lindenbaum einfach nicht klappen wollte, dem Reiseunternehmen Courtial-Reisen, hier besonders Frau Kunze, die Ansprechpartnerin von Karin, für die fast perfekt organisierte Reise (beim Highland-Hotel sollten sie sich nochmals Gedanken machen), den beiden Busfahrern, für die gute Fahrt - insbesondere Wolfgang, der auch beim Verpassen der Fähre nicht die Nerven verloren hat, und allen Mitfahrern, die allein durch ihre Anwesenheit zum Gelingen beigetragen haben.

Es war sehr anstrengend eine Woche aus dem Koffer zu leben und weit über 4000 km (hier gehen die Meinungen etwas auseinander: waren es jetzt 4.240 km oder doch 4800) Busfahrt zu überstehen, aber es war eine wunderschöne, erlebnisreiche Reise, die sicher allen unvergessen bleiben wird.

A.G.
 

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© Hofer Landfrauenchor - Hof, März 2009