Startseite
22. - 28. Oktober 2010

Chorausflug nach Polen

Tag 2 - 23.10.2010

Um 8.30 Uhr begann die Besichtung des Stadtgebiets von Allenstein mit dem backsteinernen Burgschloss der Kreuzritter. Die Altstadt wurde zum Teil im 2. Weltkrieg zerstörten, jedoch wieder aufgebaut. Bemerkenswert auch die Skulptur von Nikolaus Kopernikus und der Dom St. Jakob, den Papst Johann Paul II. im Jahr 1991 besuchte, wo wir kurz einem Orgelkonzert lauschen durften. Mit ihren 11 Seen rund ums Stadtgebiet trägt sie auch den Namen "grüne Stadt". Wir bedankten uns bei unserer Stadtführerin mit einem Likörchen.

Auf unserem Weg zur Basilika Heilige Linde (Sw. Lipka) kamen wir am größten Arbeitgeber der Stadt, der Firma Michelin, vorbei. In der Basilika konnten wir eines der stündlichen Orgelkonzerte genießen. Die Orgel aus dem 17. Jahrhundert verfügt über 40 bewegliche Figuren und Stimmen, die die Verkündigungsszene darstellen. Die herrlichen Fresken wurden von Matthias Maier gemalt, besonders hervor zu heben ist die Hand Jesu über einem Balkongeländer. Man hat an jeder Stelle der Kirchen den Eindruck, dass sie auf einen zeigt. Genauso gelungen sind die Säulen und Vorsprünge, die wirklich plastisch wirken.

Der Ursprung der Basilika mit Kreuzgang und Kapelle geht zurück ins 14. Jahrhundert; ein Verurteilter schnitzte unter Intervention unserer "Lieben Frau" eine Nachbildung ihres Kindes, daraufhin wurde er freigesprochen, auf seinem Weg hängte er die Skulptur an die Linde. Im laufe der Jahre wurde um die Linde herum die Basilika errichtet. Die Priester dienten damals dem Deutschen Orden in Rastenburg. Während der Reformation wurde die Kapelle zerstört und um 1619 auf den Resten wieder aufgebaut.

Auf dem Weg über Rastenburg Richtung Görlitz genießen wir in den Masuren die sanfte Hügellandschaft der Sensburger Heide. Bei der Ordensritterburg in Rössel war außer den beiden Türmen leider nichts zu sehen.
In der Wolfschanze, dem ehemaligen Führerhauptquartier im 2. Weltkrieg, angekommen, konnten wir uns bei einem Kaffee für den eineinhalbstündigen Rundgang mit unserem Führer K. Kolakowski stärken. Etwas bedrückt besichtigten wir die Überreste der bemoosten Betonkolosse, den Resten einer Schaltzentrale, in der ein grausiger Vernichtungskrieg geplant wurde. Die Mauern waren teilweise bis zu 7 Meter dick. Hier verübte auch Graf von Stauffenberg am 20.07.1944 sein Attentat, das Hitler mit nur einer Armverletzung überlebte. Im November 1944 verließ Hitler die Anlage, nachdem die Rote Armee nur noch wenige 100 Kilometer entfernt war. Die Anlage wurde mit 12. Tonnen Sprengstoff zerstört.

Nach einem Gruppenbild führte uns die weitere Fahrt auf einem original ostpreußischen Pflasterweg aus dem Jahr 1918 bis ca. 30 km an die russische Grenze. Beobachtungsposten in Form von Hochständen ließen uns dort an die Zeit der DDR Grenze zurückdenken. Wir kamen vorbei an Gut Steinort, ehemals Residenz der hohen Adeligen Lehndorf, dem Mauersee und Darginsee.

Zurück im Hotel konnten wir nach dem reichlichen Buffet zu flotter Musik im Nebenzimmer tanzend den Abend beschließen.

Fortsetzung ...

 


© Hofer Landfrauenchor - Hof, Januar 2012