Abseits der Eichstätter Kulturtage fand am letzten frühen Samstagnachmittag das Benefizkonzert im Rahmen der Veranstaltungen Eichstätt für Eichstätter 2014 statt, das von der Katholischen Erwachsenenbildung Eichstätt (KEB) wie immer unterstützt wurde.
Die Wallfahrts- und Klosterkirche St. Walburg war mit (gezählten) 220 Zuhörern sehr zur Freude des strahlenden Veranstalters Adalbert Lina bis auf den letzten Sitzplatz gefüllt.
Eine Hälfte bestand dabei aus Eichstättern, die andere Hälfte aus Zuhörern, die anlässlich des Festtages für Jubelehepaare (50 Jahre verheiratet) nach Eichstätt gereist waren.
"Elf herrlich gesungene Kirchenlieder von zwei verschiedenen Chören, eines so schön wie das andere und dazu die beeindruckenden Erläuterungen der Äbtissin", lobte eine begeisterte Zuhörerin die Veranstaltung.
In absoluter Bestform präsentierten sich die 24 Sänger der "Heidingsfelder Umdrahd`n" unter der Leitung von Karl-Heinz Rackl mit den 5 bekannten Stücken "Ich bete an die Macht der Liebe", "Ora pro Nobis", Jubilate Deo", "I zhe kheruvimy" und Tje bje pojem (zwei russische Hymnen).
Die 30 Damen des Landfrauenchors mit ihrem männlichen Chorleiter Helmut Lottes glänzten nicht nur durch ihren prachtvollen Augenschmauß der Vogtländer Trachten, vor allem auch ihr Gesang entsprach höchsten Ansprüchen.
Der Landfrauenchor mit ihrer wunderschönen Tracht mit Chorleiter Helmut Lottes
Nach ihren sechs Stücken "Glaube, Hoffnung, Liebe", "Halleluja", Dona Pacem, domine", Adoramus te christe", "I sing holy" und "Seine Güte und Gnade" war das Publikum derart begeistert, dass sich viele Zuhörer nach dem letzten Lied spontan von den Plätzen erhoben und beiden Chören einen lang anhaltenden tosenden Beifall spendeten.
Einen besonderen Höhepunkt stellte das Mitwirken der Eichstätter Äbtissin Mutter Franziska dar. Sie würdigte zunächst das Leben und Wirken der Heiligen Walburga aus dem 8. Jahrhundert in mehr als nur beeindruckender Form.
Im zweiten Teil ihrer Ausführungen beschrieb sie ihr Leben im Kloster St. Walburg.
Seit über 50 Jahren lebt sie als Benediktinerin in der Eichstätter Abtei in der Begegnung mit Gott, das sich im Gebet, in der Arbeit und im gemeinschaftlichen Leben im Kloster vollzieht.
"Die Entscheidung einer Frau, in ein Kloster einzutreten gilt auch heute noch nicht nur für eine paar Jahre, sondern für immer!". Dabei zog die Äbtissin den Vergleich zu einer 50-jährigen Ehe.
Fast als ein Wunder beschrieb die Äbtissin die absolute Zuverlässigkeit, dass die Nonnen von St. Walburg seit der Klostergründung im Jahre 1035 - also vor fast 1000 Jahren - jeden Tag gleich gestalten, da gibt es keine Ausnahme.
So beginnt zum Beispiel jeder Tag mit einem gemeinsamen Gebet um 05.30 Uhr.
"An das habe ich mich seit über 50 Jahren als Langschläferin noch nicht gewöhnt und immer noch fällt es mir schwer, täglich vor 05.00 Uhr aufzustehen!", gestand die Äbtissin lächelnd und fand beim Publikum dafür viel Verständnis.
"Ora et labora", "Bete u n d arbeite!". Hier erläuterte Mutter Franziska sehr detailliert diesen Leitsatz der Benediktinerinnen.
Das Wörtchen u n d ist entscheidend. Man trifft sich nicht nur zum Beten. Auch das Arbeiten zum Wohle der Menschen ist von größter Bedeutung.
Einen glanzvollen und ergreifenden Abschluss der Veranstaltung schenkten sich die Zuhörer, als sie alle geschlossen zusammen mit den beiden Chören das glanzvolle Lied "Großer Gott, wir loben Dich!" aus vollem Herzen sangen, begleitet mit der Orgel von Hans Hüttinger, wobei sich ausnahmslos alle Besucher zur Ehre Gottes von ihren Plätzen erhoben haben,
Mit einem etwas faden Nachgeschmack endete das Konzert beim Verlassen der Kirche, als sich nicht wenige Gäste ohne eine kleine Spende zu hinterlassen an den Damen mit den Spendenkörben vorbeidrückten.
Dies glich aber die deutliche Mehrzahl der Gäste aus, die sehr großzügig 680 Euro spendeten, die Veranstalter und Organisator Adalbert Lina den beiden Kindergärten St. Walburg und Clara-Staiger zur Beschaffung von Spielsachen und Spielgerät zur Verfügung stellen darf.
Spendenübergabe an die beiden Kindergärten
"Ich werde auch in Zukunft keine Eintrittsgelder bei meinen Veranstaltungen verlangen, sondern mich auf die Ehrlichkeit und Freiwilligkeit meiner Gäste verlassen!" antwortete Lina, als er danach gefragt wurde.
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